Jakob Moncher: Das Bewusstsein der Menschen, aktiv etwas für ihre Gesundheit zu tun, nimmt zu. Und das ist auch gut so, denn unser Gesundheitssystem ist leider ein Reperatursystem. Bei erhöhtem Blutdruck, Cholesterin etc. wird ein Medikament verschrieben und alle sind damit zufrieden. Doch es gibt auch immer mehr Tiroler, die sich fragen, was sie aktiv zu ihrer Gesundheit beitragen können – und zwar bevor Beschwerden auftreten. Vorsätze wie z.B. gesünder zu essen oder sich mehr zu bewegen sind gut. Aber es braucht qualifizierte Hilfestellung mit konkreten Vorschlägen, um Erfolge zu erzielen – und hier setzen wir mit dem Andreas-Hofer-Institut an.
weekend: Welche Leistungen sind besonders gefragt? Jakob Moncher: Die Themen Ernährung und Bewegung beschäftigen die Tiroler besonders. Konkrete Hilfestellungen, individuell abgestimmt, bringen mehr als pauschale Ratschläge. Ich finde es nur sehr schade, dass jeder in der Politik von Gesundheitsprophylaxe redet, Dienstleistungen in diesem Bereich aber meist selbst zu finanzieren sind. Es ist tragisch, dass die Gesundheitsvorsorge dadurch in vielen Bereichen denen vorbehalten ist, die sich das auch leisten können. Denn Fakt ist: die Nachsorge kommt das Gesundheitssystem teurer als die Förderung vorbeugender Maßnahmen.
weekend: Prävention ist ein wichtiges Thema – hat das das Berufsbild des Apothekers verändert? Jakob Moncher : Absolut! Als ich mit meiner Ausbildung begonnen habe, war noch das Credo: Das Rezept bearbeiten und nicht kommentieren. Heute steht die Beratungsleistung viel mehr im Vordergrund. Es braucht empathisches Einfühlungsverm.gen, um dem Kunden bestmöglich zu helfen. Denn wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Standardprodukte der Industrie oft nicht optimal passen.
weekend: Wie machen Sie in einem solchen Fall? Jakob Moncher: Unsere Kundengespräche haben den Ausschlag dafür gegeben, dass wir z.B. mit Doloverde eine Eigenserie entwickelt haben, die sehr gut angenommen wird und gute Erfolge bewirkt. weekend: Seit 2017 gibt es online den Andreas Hofer Webshop. Warum der Schritt ins www?
Jakob Moncher: Ich sehe den Onlinehandel kritisch, aber unsere Homepage ist keine klassische Versandapotheke, die kreuz und quer um die Welt schickt. Wir wollen, dass die Seite eine Dienstleistungsergänzung für unsere Kunden ist, wo sie 24 Stunden am Tag einkaufen können. Manchmal ist es einfach nicht möglich, zu den Öffnungszeiten vorbeizukommen. Und ich könnte mir vorstellen, dass z.B. während der Rad-WM aufgrund der Sperren das Angebot noch besser angenommen wird.
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