So ist umgekehrt bei vielen Menschen mit einer cholesterinarmen Ernährung nur eine Senkung des Gesamtcholesterins im Blut um 2 Prozent möglich. Dennoch empfehlen leider auch heute noch viele Fachgesellschaften, nicht mehr als drei Eier pro Woche zu essen.
Ihr Körper produziert das meiste Cholesterin selbst in der Leber. Diese körpereigene Produktion wird an die Cholesterinzufuhr über die Nahrung angepasst. Der Hauptausscheidungsweg des Cholesterins erfolgt über den Darm.
Hieraus ergibt sich der Leber-Darm-Kreislauf: Den Großteil des Cholesterins wandelt die Leber zu Gallensäuren um, die für die Fettverdauung wichtig sind. Vom Darm werden etwa 90 Prozent der Gallensäuren erneut aufgenommen und zur Leber zurückgeführt. Hierdurch vermindert sich der Bedarf an neu zu produzierenden Gallensäuren, was mit einer verminderten Cholesterinproduktion in der Leber einhergeht.
Dieser Leber-Darm-Kreislauf (= enterohepatischer Kreislauf) kann durch Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes gestört werden. Dann produziert die Leber verstärkt Cholesterin. Ist gleichzeitig die Kapazität der Zellen Cholesterin aufzunehmen erschöpft, wird dies durch erhöhte Cholesterinwerte im Blut sichtbar.
Ballaststoffe, die unverdaulichen Pflanzenfasern, können Gallensäuren im Darm binden, so dass diese nicht mehr zur Leber zurückgeführt, sondern über den Stuhl ausgeschieden werden. Folglich ist der Körper gezwungen, erneut Gallensäuren aus Cholesterin zu bilden. Hierdurch wird Cholesterin aus dem Blut "verbraucht".
Das ist für Ihren Cholesterinspiegel relativ egal. Eier liefern eine Vielzahl lebenswichtiger Nährstoffe und sind gleichzeitig hochwertige Eiweißlieferanten. Darüber hinaus zeichnen sich Eier durch eine sehr gute Sättigungswirkung aus.
Genießen Sie daher auch in Zukunft gerne jeden Tag ein Ei – und wenn Sie wollen, auch mal zwei oder drei. Die einzigen Eier, die mit Vorsicht zu genießen sind, sind die Kollegen aus Schokolade.
Ich wünsche Ihnen schöne Ostertage
Bleiben Sie gesund
Mag. pharm. Jakob Moncher